Kribbeln, Schwäche und Schmerzen? Sprechen wir über zervikale Radikulopathie

Gast
Dr. Erik Thoomes
Dr. Erik Thoomes ist ein führender Kliniker, Ausbilder und Forscher im Bereich des Bewegungsapparats, der sich auf Nackenschmerzen, zervikale Radikulopathie und verwandte Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert hat. Eriks umfangreiche Forschungen und Veröffentlichungen haben dazu beigetragen, die evidenzbasierte Praxis sowohl bei der Diagnose als auch bei konservativen Behandlungsstrategien von Nackenschmerzen zu prägen.
Beschreibung
In Episode 74 des Physiotutors-Podcasts trifft Moderator Kai auf Dr. Erik Thoomes, einen Experten für Muskel-Skelett-Erkrankungen, insbesondere für Halswirbelsäulen-Radikulopathie. Dr. Thoomes spricht ausführlich über die zervikale Radikulopathie und unterscheidet sie von unspezifischen Nackenschmerzen. Er erklärt, dass es sich bei der zervikalen Radikulopathie um ausstrahlende Armschmerzen handelt, die auf eine Reizung oder Kompression der Nervenwurzeln zurückzuführen sind, die oft durch einen Bandscheibenvorfall oder spondylotische Veränderungen verursacht werden.
In dieser Folge wird betont, wie wichtig eine gründliche Anamnese für die Diagnose ist, und es wird eine Reihe von Tests vorgeschlagen, darunter der Spurling-Test und Neuralspannungstests, um die Diagnosegenauigkeit zu verbessern. Dr. Thoomes stellt auch die Zuverlässigkeit der traditionellen Dermatome und Myotome in Frage und plädiert für individuelle Beurteilungs- und Behandlungsstrategien.
In dem Gespräch werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten besprochen, wobei die Unwirksamkeit der Traktion der Halswirbelsäule hervorgehoben und neurodynamische Mobilisierung, manipulative Wirbelsäulentherapie und gezielte Übungen vorgeschlagen werden. Dr. Thoomes rät, die Managementstrategien vom akuten zum chronischen Stadium anzupassen und betont die Rolle der Patientenaufklärung und des Selbstmanagements. In dieser Folge geht es auch um die begrenzte Rolle der Bildgebung, wenn sie nicht notwendig ist, und darum, wie wichtig es ist, die zervikale Radikulopathie von anderen Erkrankungen zu unterscheiden.
Dr. Thoomes fordert mehr Forschung in Bereichen wie epidemiologische Daten und neurodynamische Mobilisierung und gibt klinische Tipps für ein effektives Management. Die Folge schließt mit einer Betonung der individuellen Patientenbetreuung und ermutigt die Zuhörer zu Fragen und weiteren Diskussionen.